Es gibt so viele Porträts in unseren Gemäldegalerien. Die allermeisten lassen uns kalt. Was sollen uns die längst verstorbenen Menschen auf den Bildern da noch interessieren?
Und dann gibt es doch solche, die zeihen uns magisch in den Bann und wir können uns ihnen kaum entziehen.
Als ich kürzlich meine Tochter in Cambridge besuchte, hatte ich ein spannendes Gespräch mit einem sehr klugen jungen Mann - wir unterhielten uns über Qualitäten in der Kunst und über außerordentliche Bilder, die in uns einmal in außerordentlicher Weiße gefesselt haben, ohne dass wir uns recht erklären können, woher die Anziehungskraft eigentlich kommt.
Sein Beispiel, das ihm sofort in den Sinn kam, war jenes Porträt eines jungen Florentiners aus der National Gallery in London.
Ich konnte seine Einschätzung sofort teilen. Das Bild ist wirklich außerordentlich. Es hat so eine Präsenz! Ein kleines Bildchen nur, das mühelos einen großen Raum mit einer Menge anderer Meisterwerke beherrscht. Ich freue mich ehr darauf, ihm bald schon in London wieder zu begegnen!